Das Sils Museum, ehemaliges Andrea Robbi Museum, entstand 1994 in Sils Maria mit dem Zweck, das wertvolle Werk des einheimischen Malers und Zeichners Andrea Robbi einer breiten Öffentlichkeit bekannt zu machen. 2018 beschloss die Andrea Robbi Stiftung, den Stiftungszweck sowie das thematische Spektrum der Museumsausstellungen zu erweitern. Die Werke Andrea Robbis dienen nun vermehrt als Ausgangspunkt, um ausgesuchte Aspekte der Kulturgeschichte von Sils und dem Oberengadin zu erzählen und aufzuzeigen. Dabei soll die historische Sicht immer auch durch Aspekte der Gegenwart ergänzt werden.
Sils Museum, Sils

Andrea Robbi, Selbstporträt, um 1894, Privatbesitz
Wechselausstellung
Stille Ansichten: Eine Hommage an den Maler Andrea Robbi (1864–1945)
Die Einzelausstellung des Silser Malers zeigt die Vielfalt seines Schaffens, beleuchtet die existenzielle Verwurzelung der Kunst in seinem Leben und eröffnet unerwartete Perspektiven auf sein Werk. Andrea Robbi (1864–1945) wächst in Italien auf, bevor er die Schulen in Graubünden besucht. Sein künstlerischer Weg führt ihn an die Akademie der Bildenden Künste in München, dann für drei Jahre nach Paris, wo Giovanni Giacometti und Cuno Amiet zu seinen Weggefährten gehören, und anschliessend auf ausgedehnte Studienreisen. Nach seiner Rückkehr nach Sils entfernt er sich zusehends vom Kunstbetrieb.
Robbis Werk gewinnt seine Intensität durch die Konzentration auf die Farbe, die Einfachheit der virtuosen Bildsprache und die Intimität, die einen Zugang zu seiner Gefühlswelt eröffnet. Darin liegt eine Authentizität, die seine zweifelnde Selbstbetrachtung, seine Einsamkeit und Melancholie offenlegt. Zugleich zeugen die Bilder von seiner Verbundenheit mit der rauen Landschaft, in der er sich erkennt, und der einfachen Lebensweise der Menschen seines Dorfes. 1898 schliesst er mit der Malerei ab und entzieht sich während 47 Jahren dem Leben ausserhalb seines Hauses. Sein Werk bleibt lange Zeit vergessen. Heute, vierzig Jahre nach seiner Wiederentdeckung, wird die Sammlung des Sils Museums im Licht aktueller Erkenntnisse von der Kuratorin Barbara Liebster neu gewichtet und durch Objekte, Fotografien und Informationen ergänzt gezeigt.



Veranstaltungen
17.6.2025 – 21.10.2025
Führungen
Jeden Dienstag während der Öffnungszeiten um 17 Uhr
3.7.2025
Vernissage
In Anwesenheit der Kuratorin und des Stiftungsrats
16.30 Uhr
19.9.2025
Engadiner Museumsnacht
Das Sils Museum wird an der Engadiner Museumsnacht teilnehmen, von 16 - 20.30 Uhr.
Anschliessend folgt die Veranstaltung von Zeitfluss (kostenpflichtig!)
19.9.2025
Satellit Zeitfluss: «Biwak» im Sils Museum
Ein Theatermonolog mit Gottfried Breitfuss
Spät ist es und finster. Der Wind braust um das Zelt, doch wir – lauschen in die Stille. Es klingt und wispert von vergangnen Wanderungen. Von Furcht und Zagen und vom Überstehen.
Ein Biwak vereint das Heimelige mit dem Unheimlichen: Nur durch eine dünne Membran von der unwägbaren Aussenwelt getrennt, bietet das Zelt eine fragile Geborgenheit. Der ca. 50-minütige Monolog mit Gottfried Breitfuss nimmt diese Stimmung zwischen Sicherheit und Bedrohung auf. In einer Textcollage sprechen durch ihn Autor:innen wie Annemarie Schwarzenbach, Friedrich Hölderlin, Nicole Niquille, Friedrich Nietzsche und Jean Paul und lassen das Biwak als Metapher für die Verletzlichkeit unserer Existenz erfahrbar werden.
21.15 Uhr; Einzeltickets: CHF 28.- / erm. CHF 20.-